Und die TI rumpelt weiter vor sich hin …

Das ganze Konzept der Digitalisierung und Vernetzung um jeden Preis erweist sich nicht nur als langsam und schwerfällig, sondern immer wieder auch als äußerst störanfällig:

Verpisste Telematikinfrastruktur geht mal wieder nicht – Praxis steht still. Hackerangriff?

So kommentierte ein (verhinderter) „Leistungserbringer“ (=Arzt) den Ausfall der TI seit Mittwoch. Die Gematik empfiehlt ein „ad-hoc initiiertes TSL-Update„, das aber dann leider doch nicht funktioniert!

Zwar wahrscheinlich noch ohne TI, aber trotzdem gehackt:

Cybercrime: Ransomware legt IT des Klinikums Wolfenbüttel lahm.

Dass das Klinikum Wulfenbüttel immer noch medizinisch arbeiten kann (im Gegensatz zur Uniklinik Düsseldorf in 2020), soll – wie böse Zungen behaupten – daran liegen, dass es noch nicht weit genug digitalisiert ist.

Und wenn es gerade nicht Hacker oder unfähige (bzw. vom System überforderte) Informatiker sind, die die digitale Infrastruktur auch im Gesundheitswesen zusammenbrechen lassen, kann es auch schlicht die Natur sein (hier vertreten durch Tief Bernd), die dafür sorgt, dass fehlender Strom, fehlendes Internet oder fehlender Mobilfunk wie gegenwärtig in den Katastrophengebieten in NRW und RP die Idee von eHealth mit Notfalldaten in der ePA und dem eRezept auf dem Handy ad absurdum führt. Der Unsinn so einer medizinische Versorgungsstruktur wird uns gerade vor Augen geführt: eHealth funktioniert nämlich nur, wenn sowohl die Technik als auch die beteiligten Personen (incl. der Patienten) keiner besonderen Belastung ausgesetzt sind, der Apotheker auch ohne Strom Zugang zur TI hat, der Bewusslose seine PIN-Nummer eintippen kann und die RTW-Mannschaft bis zur Hüfte im Wasser die ePA durchstöbert …

Wohin die Karre der TI ab Herbst weiter rumpeln soll, entscheiden die Wähler! Um hierfür aber überhaupt eine Grundlage zu haben, hat der Verein Patientenrechte und Datenschutz e.V. “Wahlprüfsteine” zur Bundestagswahl im September 2021 entwickelt.

Acht Themen zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens in Deutschland wurden an Parteizentralen und Kandidat*innen der derzeit im Bundestag vertretenen Parteien (mit Ausnahme der AfD) versandt.

Die Fragestellungen sind wirklich gut gemacht und sowohl zur Lektüre als auch zur Weitergabe an „Entscheider“ zu empfehlen!

Viele Grüße und besonders gute Wünsche an alle vom Hochwasser Betroffenen.

L. Seite

 

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