KVWL gegen das Diktat der Politik:

KVWL-Newsletter: Einladung zur Krisensitzung am 18. August 2023 in Berlin.

Die KVWL, die noch vor kurzem über die Segnungen des eRezeptes berichtete,

WN: 15.7.23 E-Rezept zum 1. Januar 2024 verpflichtend – KVWL sieht wichtige Vorteile. „Das ist der Königsweg“ (KVWL-Vorstand Thomas Müller)

lädt nun zur Krisensitzung mit der KBV in Berlin zur Lage der ärztlichen und psychotherapeutischen Praxen ein.

Viele Praxen stehen vor dem Kollaps. In der Folge wird sich die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten verschlechtern.

Neben steigenden Kosten, einer überbordenden Bürokratie und einer ignoranten Politik sieht die KVWL auch folgende Faktoren verantwortlich:

Als wäre dies für unsere Praxen nicht schon Belastung genug, zwingt uns der Gesetzgeber technisch unausgereifte digitale Anwendungen wie eAU, ePA und eRezept auf. Das erschwert Praxisabläufe und frustriert Sie und Ihre Praxisteams.

 … wir brauchen kein staatliches Gesundheitssystem mit Gesundheitskiosken, Doppelstrukturen in den Krankenhäusern und ebenso unausgereiften wie unterfinanzierten Digitalisierungstools!

(Hervorhebungen durch mich.)

Lieber KVWL-Vorstand,

ich schätze es sehr, dass Sie sich nun nicht mehr dem Diktat der Politik und einer kurzsichtigen und hoch riskanten digitalen Vernetzung des Gesundheitswesens unterwerfen wollen. Es ist gut wenn wir alle zusammen hier Widerstand leisten!

Ich möchte Sie hiermit bitten, diesen Standpunkt, den Sie in der heutigen Newsletter vertreten, auch in die Öffentlichkeit zu tragen. Eine diesbezügliche Pressemitteilung Ihrerseits wird von lokalen und auch überregionalen Medien sicher verbreitet.

Und die Patienten und Patientinnen (eigentlich wir alle) haben doch ein Recht darauf, zu erfahren, dass die medizinische Versorgung, wie wir sie heute kennen, gefährdet ist. Und dass dies u.a. auch mit der von der Politik mutwillig forcierten Entwicklung der digitalen Vernetzung (TI) im Zusammenhang steht.

Nur so könnte die von Ulla Schmidt bis Spahn und Lauterbach betriebene Demontage einer freien ärztlichen und psychotherapeutischen Versorgung gestoppt werden.

Herzlichen Dank im voraus.

Lothar Seite

P.S.: Seit Jahren legen wir regelmäßig Widerspruch ein gegen die Honorarstrafen gegen uns, die Sie einbehalten, da wir unsere Praxen nicht an die Telematik-Infrastruktur angeschlossen haben. In dem Moment, in dem Sie unseren Widersprüchen stattgeben, werden Sie damit den vielen zwangs-angeschlossenen Kollegen und Kolleginnen das Joch des staatlichen Drucks von den Schultern nehmen. Trauen Sie sich!

 

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Oliver Schauenberg

    Lieber Lothar,

    es ist immer wieder großartig zu lesen, wie du dich engagierst, informierst und aktiv Texte schreibst: an Kollegen, an Verbände, an die WISPA Community. Was die KVWL betrifft bin ich allerdings skeptisch, ob sich an der grundsätzlichen Haltung irgendwas geändert hat. Schließlich wird immer wieder betont, daß man nun die Nase voll hat von „unausgereiften“ und „unterfinanzierten“ Zwangsmaßnahmen. Und wenn es ausgereift und nicht unterfinanzert wäre. Was dann? Kein Wort und auch keine Kritik an der zentralen Speicherung von Patientendaten. Es geht, wieder einmal, nicht um Digitalisierung an sich. Das wird von der KVWL und in der allgemeinen öffentlichen Debatte – sofern sie überhaupt öffentlich ist – permanent verwechselt. Wenn Gutachten in einem Computer als Datei erfaßt werden, wenn Rezepte mit dem Compi ausgedruckt werden, dann ist das digital. Das alles hat nullkommanull mit der Kritik von WISPA und anderen an der ePa zu tun. Diese zentrale Speicherung – und das Ganze demnächst noch ohne ausdrückliche Zustimmung der Patienten -, das ist der entscheidende Punkt. Bei jedem newsletter im Internet, bei jeder Änderung der Geschäftsgrundlage von Banken oder Versicherungen, müßen wir aufgefordert werden, aktiv zuzustimmen. Und das passiert auch genau so! Gerichte haben das x-fach gefordert, so entschieden und bestätigt. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß bei einer so sensiblen Sache wie Patientendaten, deshalb ein Opt-Out Verfahren überhaupt zulässig sein würde, wenn mal jemand dagegen klagt. Ansonsten nochmal Danke für dein Engagement. Oliver

  2. Maria Thomey

    Liebe Kollegen, ich habe Eure Beiträge mit Interesse gelesen, bin sehr froh, dass die Petition genug Stimmen bekommen hat und danke Dir, Lothar für Deine Klarheit und den Ton Deiner Mitteilung an die KVWL.
    Auch wenn bei allem, was zu diesem Thema von verantwortlicher Seite und medial zu hören und zu lesen ist, keine Euphorie bei mir aufkommt, bin ich sehr froh, dass es aus unserer Richtung weiter Verlautbarungen gibt.
    In diesem Sinne noch einmal danke!
    Maria

  3. David.I

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